Erfahrungen einer 5-monatigen Reise in GroßbritannienZitat von Eisvogel am 30. August 2024, 7:41 Uhr 240830
(England (nur Südküste, Lake- und Peakdistrict), Schottland inkl. Orkneys, Mull, Skye, Wales), Rundreise, nie länger als 2 Tage am gleichen Ort, ausschließlich Toilette und Dusche des WoMos genutzt, in und nach kühlen Nächten geheizt, ca. 12.000 km mit Anreise aus Süddeutschland über Belgien
- Devisen Reisebank extrem schlechter Umrechnungskurs, besser Geld direkt am Bankomat in UK holen mit EC-/Debit-Karte, kein vorheriger Umtausch
- Club-Mitgliedschaften: alles muss online vorgebucht werden, sonst unfreundliche Behandlung, Abzocke bei später Ankunft mit extrem hohen Preisen (Vergleich wurde mit engl. Campern durchgeführt), die angegebenen Preise für Stellplätze wurden vor Ort meist in ca. doppelter Höhe verlangt (trotz Mitgliedschaft im Camping and Caravaning-Club), unter 35 Pfund gab es nichts, so dass wir bald auf solche Plätze verzichtet haben und die Mitgliedschaft nicht mehr genutzt wurde.
- Brit-Stops Mitgliedschaft: Hat sich letztlich gelohnt, insbesondere für alle, die abends gerne essen gehen oder Pubs besuchen wollen. War oft eine Möglichkeit, insbesondere in England und Wales, weniger in Schottland, noch einen erschwinglichen Platz zu finden, teils für zwei Getränke im Pub, teils für Essengehen.
- Calorgas-Flaschentausch: nicht an Tankstellen (sehr teuer), je weiter auf dem Land, um so billiger, größere Schwierigkeiten bereitete es, die erste 13-kg-Flasche zu erwerben. Erst die 4. Anlaufstelle irgendwo in Südengland auf dem Land verkaufte uns die für teuer Geld, ohne Rückgabevergütung. Danach mussten wir noch zu einem etwas weiter entfernten WoMo-Händler, der uns dann den passenden Schlauchadapter verkaufte. Da der Anschluss zur Tauschflasche Metall auf Metall konisch stattfindet (ohne Gummidichtung), hatten wir einmal Schwierigkeiten, dass der Anschluss undicht wurde. Ein Händler zeigte uns dann, dass die Schraube extrem fest angezogen werden muss und verkaufte uns einen geeigneten massiven 30er-Schlüssel sowie Dichtigkeitsspray zum Checken. Das hat sehr gut geholfen, richtig festknallen (Rat des Calorgas-Flaschenverkäufers). Da wir zuhause den Gasflaschenkauf in England geplant hatten, sind wir im „Duo-Control-System“ mit nur einer deutschen 11 kg-Gasflasche losgefahren. Auf dem 2. Platz haben wir dann die 13-kg-Calorgas-Flasche gerade so unterbringen können, da diese zwar nicht höher, aber etwas größer im Durchmesser ist. Ansonsten bekommt man die Flaschen problemlos überall zu sehr unterschiedlichen Preisen.
- LPG-Autogas fast halb so teuer
- Kosten von Lebensmitteln: 1:1 Pfund:Euro-Preisen, jedoch in Euro dann ca. 20 % teurer
- sehr enge, schmale, mitunter extrem steile Fahrbahnen(bis 40%!, ab 20 % meldete sich das Display, dass zu wenig Bremsflüssigkeit da sei): sehr hohe Steinmauern oder hohe Hecken direkt am Straßenrand, wobei die meisten Hecken dann noch oberhalb einer Pkw-Höhe nicht ausgeschnitten werden und noch weiter in die Fahrbahn hereinragen (je später im Jahr, um so enger wird es), Abhilfe: beide Außenspiegel einklappen, kurze Spiegelausleger besser, Kamerasystem für nachfolgenden Verkehr (Van-True), teilweise werden die Straßen so eng, dass das 2,20 m breite WoMo auf beiden Seiten stärkere Tuchfühlung mit den Büschen hatte (single track-roads, öfter mit sehr weit auseinander liegenden Ausweichstellen). Die Straßenklassifizierung ist ein ernstzunehmender Hinweis: A-Klasse, meist gut befahrbar mit wenigen Engstellen; B-Klasse, meist sehr schmale Fahrbahn, Hecken direkt am Fahrbahnrand, Spiegel einklappen, langsam fahren, um jederzeit anhalten zu können, 7,5t-Hinweis oder keine Klassifizierung deuten auf single tracks und insgesamt ungeeignete Straßen für Pepper hin, teils extrem eng, nur für Pkw oder kleine Busse, max. Pössl, geeignet, wenn nur kurzes Stück, kann das gewagt werden, Kratzer an den Seitenwänden und -fenstern durch stärkere Äste einkalkulieren. Nach Google-Maps fahren brachte uns öfter in Schwierigkeiten, da die Route nicht aufs WoMo abgestimmt war. Mit dem bordeigenen Navi lief es besser, wenn auch einige Ortschaften als Ziel nicht aufzurufen waren.
- Single roads: Einspurige Straßen, am weitesten in Schottland verbreitet, aber auch in den anderen Landesteilen üblich, entscheidend sind häufige Ausweichstellen für Begegnungsverkehr, das läuft in Schottland am besten, in England und Wales oft viel zu wenige Ausweichen und daher teils km-lange Rückwärtsfahrten möglich, in Büschen schier unmöglich ohne Kamerabild hinten
- sehr schlechter Straßenzustand in ganz UK, insbesondere die starre Hinterachse macht das Fahren nicht unbedingt zu einem Vergnügen
- UK ist ein Land für Camping: Extrem viele Camping-Plätze, jedoch eher für Zelte und Mini-WoMos und fest stehende Wohnwagen und sogenannte Mobil-Homes, große vom Betreiber aufgestellte „Wochenend-Häuser auf Rädern“ , wovon es dann riesige Kolonien gibt. WoMos dürfen dann nur auf „Hard Pitches“, also befestigte Stellplätze, auch wenn eine riesige Wiese zur Verfügung stünde. Erst nach längerer Trockenheit hatten wir das Vergnügen, auch aufs Gras zu dürfen. Aber: Aufs Gefälle hin zur Ausfahrt achten, sonst ist schnell ein Traktor nötig, weil es nicht leicht einzuschätzen ist, wie tragfähig die Wiese tatsächlich ist. Bei den angebotenen Plätzen fiel auch auf, dass diese oft ziemlich schräg sind und teils die normalen Keile unerlässlich sind bzw. nicht ganz ausreichen.Für WoMos mit Vollausstattung gibt es kaum bis keine Ver-/Entsorgungsstationen, für den „Tourer“ werden kaum Plätze angeboten, sind daher schnell belegt.
- UK ist ein Land der Parkgebühren: Ob tagsüber in Stadt und Land, auch in Wäldern, NSG usw., oder auch über Nacht, fast überall müssen teils deftige Parkgebühren entrichtet werden, zwei, drei Apps helfen dann, die vor Ort heruntergeladen werden müssen, da nicht immer mit Münzen oder mit Debit- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. Aufpassen, was an den Automaten steht, manchmal wechselt der 24-Stunden Tarif um Mitternacht, so dass für eine Übernachtung 2x bezahlt werden muss. Auch gibt es Regelungen, dass ein Pepper, der zwei Parkplätze beansprucht, auch für zwei bezahlen muss, also 2 Tickets lösen. Weiter sind Über-Nacht-Tarife öfter erst ab 18 Uhr bis morgens 8 Uhr gültig. Wer früher da ist, muss noch ein Tagesticket lösen und morgens geht es dann auch schon wieder los, wenn man noch etwas gemütlicher bleiben will. An der Küste ist der Parkdruck auch durch Einheimische enorm, gefühlt hat jeder 2. Brite ein WoMo oder so etwas in der Richtung. VW-Busse sind sehr beliebt. In Schottland ist das Angebot an „freien“ Übernachtungsplätzen deutlich größer als in Wales und England.
- UK mag Höhenbegrenzungen für Parkplätze, so dass recherchierte Parkplätze, teils sogar P+R-Plätze für die Städte, nicht nutzbar sind. Auch an den Stränden und an anderen touristisch interessanten Hotspots nutzt man gerne die Höhenbegrenzung, um das ausgewachsene WoMo draußen zu halten. Auf Beschilderungen für WoMos achten (Coaches (Bus) meint keine WoMos, werden aber meist zu deren Preisen dort toleriert, aber Platz lassen für Coaches).
- die großen Städte in UK haben oder richten gerade Umweltzonen in ihren Innenstädten ein, so dass auch erlaubte E6-WoMos fürs Einfahren Gebühren bezahlen müssen, was nur online geht. Vorher informieren, Fahrzeuge werden automatisch registriert. Die Strafandrohung bei nicht Bezahlen ist hoch (zB 1000 Pfund), was im Übrigen allgemein gilt. Inaktuelle WoMo-Führer (Jahrgänge) sind da gefährlich. Lösung ist die Nutzung der meist gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmittel zu erschwinglichen Preisen.
- Bezahlen mit Karte ist sehr weit verbreitet, wird oft als alleinige Möglichkeit angeboten. Trotzdem braucht man auch etwas Bargeld, da andere Wenige wiederum nur Cash akzeptieren.
- Frei stehen: Wird für eine Nacht dort toleriert, wo kein NOP-Schild (No Overnight Parking) steht. Camping-Verhalten (Markise, Stühle u.a.) ist aber nirgendwo erlaubt und wird nicht gerne gesehen. Am Verhalten von UK-Campern orientieren! Auch wird von manchen fein zwischen NOP und NOCamping unterschieden, d.h. dass das bloße Übernachten ohne Camping-Verhalten bei so einer Beschilderung erlaubt sei. Dünnes Eis, haben aber in den wenigen Fällen, wo wir so standen, keine negativen Erfahrungen gemacht. Auch hier haben wir uns am Verhalten Einheimischer orientiert.
- Fähre: Haben das Portal directferries.com (für geringen Aufpreis) benutzt, um das Übersetzen auf dem Hinweg einen Monat im Voraus zu buchen, was ca. 146 € kostete. Trotz Ferienzeit bei der Rückreise, ca. 4 Tage ohne Kapazitätsprobleme von Seiten der Anbieter vorher gebucht (das WE ausgespart, da ca. doppelter Preis), kostete das Ticket ca. 125 €. Einmal DFDS und einmal Irish Ferries, machte keinen Unterschied, auf dem Parkdeck war bei Irish Ferries etwas mehr Platz zum Aussteigen, Gastronomie nicht in Anspruch genommen.
- Eintrittsgelder bei Sehenswürdigkeiten: deftig, Kostenfaktor, allerdings: Museen und Kirchen sind öfter frei, dort erwartet man eine Spende (manchmal Höhe angegeben), sehr zu empfehlen ist eine Jahres-Mitgliedschaft beim National Trust, am besten von zuhause gebucht, da Mitgliedskarten ausgegeben werden. Aber auch direkt vor Ort am ersten Gig abgeschlossen funtioniert. Die Kosten sind bei 5-6 Besuchen von Sehenswürdigkeiten, die vom NT betreut werden, bereits wieder rein gespielt, da als Mitglied alle NT-Projekte (incl. Parken) kostenlos besichtigt werden können. Das haben wir uns zunutze gemacht und fast ausnahmslos NT-Sehenswürdigkeiten besucht, exemplarisch für die anderen „Castles“, Gärten (absolut sehenswert) und was es sonst noch gibt. Selbst „Stonehenge“ ist NT-betreut, was sonst ein kostenträchtiger „Rummelplatz“ gewesen wäre.
- Mentalität: Je weiter man aufs Land kommt, um so freundlicher werden die Menschen. Höflichkeit im Straßenverkehr und gegenseitige Rücksichtnahme, Reinlassen ist bemerkenswert besser als hierzulande. Man bedankt sich bei Wartenden durch Handzeichen, nach dem Vorbeilassen Schnellerer an Ausweichen mit kurzem Betätigen des Warnblinkers. Selbst bei eigener Blockade einer single-road, die wir unbedachterweise befahren hatten, blieben die Einheimischen ruhigen Gemüts und fuhren selbst in den Acker, um uns durchzulassen.
- Poser und andere heranwachsende Lärmer an ortschaftsnahen Übernachtungsplätzen: je größer die nahe Stadt, umso mehr Störungen sind zu erwarten, aber auch auf dem vermeintlichen Land sind Hinweise auf Jugendtreffs ernstzunehmen. Drei Male mussten wir „gute“ Plätze etwas außerhalb verlassen und in der Nacht ins Wohngebiet fahren, um einigermaßen ruhig schlafen zu können.
- Kriminalität: Wir haben keine Probleme erlebt, haben aber bei Verlassen des WoMos die Vordertüren immer sichtbar mit den gelben Hakenstangen miteinander verbunden und die Aufbautüren mit Zusatzschlössern gesichert.
240830
(England (nur Südküste, Lake- und Peakdistrict), Schottland inkl. Orkneys, Mull, Skye, Wales), Rundreise, nie länger als 2 Tage am gleichen Ort, ausschließlich Toilette und Dusche des WoMos genutzt, in und nach kühlen Nächten geheizt, ca. 12.000 km mit Anreise aus Süddeutschland über Belgien
- Devisen Reisebank extrem schlechter Umrechnungskurs, besser Geld direkt am Bankomat in UK holen mit EC-/Debit-Karte, kein vorheriger Umtausch
- Club-Mitgliedschaften: alles muss online vorgebucht werden, sonst unfreundliche Behandlung, Abzocke bei später Ankunft mit extrem hohen Preisen (Vergleich wurde mit engl. Campern durchgeführt), die angegebenen Preise für Stellplätze wurden vor Ort meist in ca. doppelter Höhe verlangt (trotz Mitgliedschaft im Camping and Caravaning-Club), unter 35 Pfund gab es nichts, so dass wir bald auf solche Plätze verzichtet haben und die Mitgliedschaft nicht mehr genutzt wurde.
- Brit-Stops Mitgliedschaft: Hat sich letztlich gelohnt, insbesondere für alle, die abends gerne essen gehen oder Pubs besuchen wollen. War oft eine Möglichkeit, insbesondere in England und Wales, weniger in Schottland, noch einen erschwinglichen Platz zu finden, teils für zwei Getränke im Pub, teils für Essengehen.
- Calorgas-Flaschentausch: nicht an Tankstellen (sehr teuer), je weiter auf dem Land, um so billiger, größere Schwierigkeiten bereitete es, die erste 13-kg-Flasche zu erwerben. Erst die 4. Anlaufstelle irgendwo in Südengland auf dem Land verkaufte uns die für teuer Geld, ohne Rückgabevergütung. Danach mussten wir noch zu einem etwas weiter entfernten WoMo-Händler, der uns dann den passenden Schlauchadapter verkaufte. Da der Anschluss zur Tauschflasche Metall auf Metall konisch stattfindet (ohne Gummidichtung), hatten wir einmal Schwierigkeiten, dass der Anschluss undicht wurde. Ein Händler zeigte uns dann, dass die Schraube extrem fest angezogen werden muss und verkaufte uns einen geeigneten massiven 30er-Schlüssel sowie Dichtigkeitsspray zum Checken. Das hat sehr gut geholfen, richtig festknallen (Rat des Calorgas-Flaschenverkäufers). Da wir zuhause den Gasflaschenkauf in England geplant hatten, sind wir im „Duo-Control-System“ mit nur einer deutschen 11 kg-Gasflasche losgefahren. Auf dem 2. Platz haben wir dann die 13-kg-Calorgas-Flasche gerade so unterbringen können, da diese zwar nicht höher, aber etwas größer im Durchmesser ist. Ansonsten bekommt man die Flaschen problemlos überall zu sehr unterschiedlichen Preisen.
- LPG-Autogas fast halb so teuer
- Kosten von Lebensmitteln: 1:1 Pfund:Euro-Preisen, jedoch in Euro dann ca. 20 % teurer
- sehr enge, schmale, mitunter extrem steile Fahrbahnen(bis 40%!, ab 20 % meldete sich das Display, dass zu wenig Bremsflüssigkeit da sei): sehr hohe Steinmauern oder hohe Hecken direkt am Straßenrand, wobei die meisten Hecken dann noch oberhalb einer Pkw-Höhe nicht ausgeschnitten werden und noch weiter in die Fahrbahn hereinragen (je später im Jahr, um so enger wird es), Abhilfe: beide Außenspiegel einklappen, kurze Spiegelausleger besser, Kamerasystem für nachfolgenden Verkehr (Van-True), teilweise werden die Straßen so eng, dass das 2,20 m breite WoMo auf beiden Seiten stärkere Tuchfühlung mit den Büschen hatte (single track-roads, öfter mit sehr weit auseinander liegenden Ausweichstellen). Die Straßenklassifizierung ist ein ernstzunehmender Hinweis: A-Klasse, meist gut befahrbar mit wenigen Engstellen; B-Klasse, meist sehr schmale Fahrbahn, Hecken direkt am Fahrbahnrand, Spiegel einklappen, langsam fahren, um jederzeit anhalten zu können, 7,5t-Hinweis oder keine Klassifizierung deuten auf single tracks und insgesamt ungeeignete Straßen für Pepper hin, teils extrem eng, nur für Pkw oder kleine Busse, max. Pössl, geeignet, wenn nur kurzes Stück, kann das gewagt werden, Kratzer an den Seitenwänden und -fenstern durch stärkere Äste einkalkulieren. Nach Google-Maps fahren brachte uns öfter in Schwierigkeiten, da die Route nicht aufs WoMo abgestimmt war. Mit dem bordeigenen Navi lief es besser, wenn auch einige Ortschaften als Ziel nicht aufzurufen waren.
- Single roads: Einspurige Straßen, am weitesten in Schottland verbreitet, aber auch in den anderen Landesteilen üblich, entscheidend sind häufige Ausweichstellen für Begegnungsverkehr, das läuft in Schottland am besten, in England und Wales oft viel zu wenige Ausweichen und daher teils km-lange Rückwärtsfahrten möglich, in Büschen schier unmöglich ohne Kamerabild hinten
- sehr schlechter Straßenzustand in ganz UK, insbesondere die starre Hinterachse macht das Fahren nicht unbedingt zu einem Vergnügen
- UK ist ein Land für Camping: Extrem viele Camping-Plätze, jedoch eher für Zelte und Mini-WoMos und fest stehende Wohnwagen und sogenannte Mobil-Homes, große vom Betreiber aufgestellte „Wochenend-Häuser auf Rädern“ , wovon es dann riesige Kolonien gibt. WoMos dürfen dann nur auf „Hard Pitches“, also befestigte Stellplätze, auch wenn eine riesige Wiese zur Verfügung stünde. Erst nach längerer Trockenheit hatten wir das Vergnügen, auch aufs Gras zu dürfen. Aber: Aufs Gefälle hin zur Ausfahrt achten, sonst ist schnell ein Traktor nötig, weil es nicht leicht einzuschätzen ist, wie tragfähig die Wiese tatsächlich ist. Bei den angebotenen Plätzen fiel auch auf, dass diese oft ziemlich schräg sind und teils die normalen Keile unerlässlich sind bzw. nicht ganz ausreichen.Für WoMos mit Vollausstattung gibt es kaum bis keine Ver-/Entsorgungsstationen, für den „Tourer“ werden kaum Plätze angeboten, sind daher schnell belegt.
- UK ist ein Land der Parkgebühren: Ob tagsüber in Stadt und Land, auch in Wäldern, NSG usw., oder auch über Nacht, fast überall müssen teils deftige Parkgebühren entrichtet werden, zwei, drei Apps helfen dann, die vor Ort heruntergeladen werden müssen, da nicht immer mit Münzen oder mit Debit- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. Aufpassen, was an den Automaten steht, manchmal wechselt der 24-Stunden Tarif um Mitternacht, so dass für eine Übernachtung 2x bezahlt werden muss. Auch gibt es Regelungen, dass ein Pepper, der zwei Parkplätze beansprucht, auch für zwei bezahlen muss, also 2 Tickets lösen. Weiter sind Über-Nacht-Tarife öfter erst ab 18 Uhr bis morgens 8 Uhr gültig. Wer früher da ist, muss noch ein Tagesticket lösen und morgens geht es dann auch schon wieder los, wenn man noch etwas gemütlicher bleiben will. An der Küste ist der Parkdruck auch durch Einheimische enorm, gefühlt hat jeder 2. Brite ein WoMo oder so etwas in der Richtung. VW-Busse sind sehr beliebt. In Schottland ist das Angebot an „freien“ Übernachtungsplätzen deutlich größer als in Wales und England.
- UK mag Höhenbegrenzungen für Parkplätze, so dass recherchierte Parkplätze, teils sogar P+R-Plätze für die Städte, nicht nutzbar sind. Auch an den Stränden und an anderen touristisch interessanten Hotspots nutzt man gerne die Höhenbegrenzung, um das ausgewachsene WoMo draußen zu halten. Auf Beschilderungen für WoMos achten (Coaches (Bus) meint keine WoMos, werden aber meist zu deren Preisen dort toleriert, aber Platz lassen für Coaches).
- die großen Städte in UK haben oder richten gerade Umweltzonen in ihren Innenstädten ein, so dass auch erlaubte E6-WoMos fürs Einfahren Gebühren bezahlen müssen, was nur online geht. Vorher informieren, Fahrzeuge werden automatisch registriert. Die Strafandrohung bei nicht Bezahlen ist hoch (zB 1000 Pfund), was im Übrigen allgemein gilt. Inaktuelle WoMo-Führer (Jahrgänge) sind da gefährlich. Lösung ist die Nutzung der meist gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmittel zu erschwinglichen Preisen.
- Bezahlen mit Karte ist sehr weit verbreitet, wird oft als alleinige Möglichkeit angeboten. Trotzdem braucht man auch etwas Bargeld, da andere Wenige wiederum nur Cash akzeptieren.
- Frei stehen: Wird für eine Nacht dort toleriert, wo kein NOP-Schild (No Overnight Parking) steht. Camping-Verhalten (Markise, Stühle u.a.) ist aber nirgendwo erlaubt und wird nicht gerne gesehen. Am Verhalten von UK-Campern orientieren! Auch wird von manchen fein zwischen NOP und NOCamping unterschieden, d.h. dass das bloße Übernachten ohne Camping-Verhalten bei so einer Beschilderung erlaubt sei. Dünnes Eis, haben aber in den wenigen Fällen, wo wir so standen, keine negativen Erfahrungen gemacht. Auch hier haben wir uns am Verhalten Einheimischer orientiert.
- Fähre: Haben das Portal directferries.com (für geringen Aufpreis) benutzt, um das Übersetzen auf dem Hinweg einen Monat im Voraus zu buchen, was ca. 146 € kostete. Trotz Ferienzeit bei der Rückreise, ca. 4 Tage ohne Kapazitätsprobleme von Seiten der Anbieter vorher gebucht (das WE ausgespart, da ca. doppelter Preis), kostete das Ticket ca. 125 €. Einmal DFDS und einmal Irish Ferries, machte keinen Unterschied, auf dem Parkdeck war bei Irish Ferries etwas mehr Platz zum Aussteigen, Gastronomie nicht in Anspruch genommen.
- Eintrittsgelder bei Sehenswürdigkeiten: deftig, Kostenfaktor, allerdings: Museen und Kirchen sind öfter frei, dort erwartet man eine Spende (manchmal Höhe angegeben), sehr zu empfehlen ist eine Jahres-Mitgliedschaft beim National Trust, am besten von zuhause gebucht, da Mitgliedskarten ausgegeben werden. Aber auch direkt vor Ort am ersten Gig abgeschlossen funtioniert. Die Kosten sind bei 5-6 Besuchen von Sehenswürdigkeiten, die vom NT betreut werden, bereits wieder rein gespielt, da als Mitglied alle NT-Projekte (incl. Parken) kostenlos besichtigt werden können. Das haben wir uns zunutze gemacht und fast ausnahmslos NT-Sehenswürdigkeiten besucht, exemplarisch für die anderen „Castles“, Gärten (absolut sehenswert) und was es sonst noch gibt. Selbst „Stonehenge“ ist NT-betreut, was sonst ein kostenträchtiger „Rummelplatz“ gewesen wäre.
- Mentalität: Je weiter man aufs Land kommt, um so freundlicher werden die Menschen. Höflichkeit im Straßenverkehr und gegenseitige Rücksichtnahme, Reinlassen ist bemerkenswert besser als hierzulande. Man bedankt sich bei Wartenden durch Handzeichen, nach dem Vorbeilassen Schnellerer an Ausweichen mit kurzem Betätigen des Warnblinkers. Selbst bei eigener Blockade einer single-road, die wir unbedachterweise befahren hatten, blieben die Einheimischen ruhigen Gemüts und fuhren selbst in den Acker, um uns durchzulassen.
- Poser und andere heranwachsende Lärmer an ortschaftsnahen Übernachtungsplätzen: je größer die nahe Stadt, umso mehr Störungen sind zu erwarten, aber auch auf dem vermeintlichen Land sind Hinweise auf Jugendtreffs ernstzunehmen. Drei Male mussten wir „gute“ Plätze etwas außerhalb verlassen und in der Nacht ins Wohngebiet fahren, um einigermaßen ruhig schlafen zu können.
- Kriminalität: Wir haben keine Probleme erlebt, haben aber bei Verlassen des WoMos die Vordertüren immer sichtbar mit den gelben Hakenstangen miteinander verbunden und die Aufbautüren mit Zusatzschlössern gesichert.
Kaubo, Alf und 24 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert. KauboAlfEifelwolfPeteRubaChristianArnopupitasWilli Weinsberg🌵 KaktusPeppilineMichael_RSteffi & ThomasPepperduWilli-Djogialexhembaumi66Chill-PepperElmarRaGuBepperBeBuWeLucadimaierpepperstarStefanW Zitat von pepperstar am 30. August 2024, 10:33 Uhr Sehr interessant!
Sehr interessant!
LG Roger
Pepper Bj 2023 auf CDI 2.0 160 PS Mercedes Benz Automatik mit Hundeausbau in der Heckgarage, Dachklima, Duo Control, Gasaußensteckdose, Solar 1200 Wp, Lifepo4 80 Ah. Zitat von alexhem am 30. August 2024, 11:31 Uhr Vielen Dank für den sehr ausführlichen Erfahrungsbericht!!! Nach so vielen hilfreichen Informationen aus erster Hand muß man sonst sehr lange suchen bzw. wird man nirgends finden. MEGA!
Vielen Dank für den sehr ausführlichen Erfahrungsbericht!!! Nach so vielen hilfreichen Informationen aus erster Hand muß man sonst sehr lange suchen bzw. wird man nirgends finden. MEGA!
##### EDITION [PEPPER] 2021 600 MF 140 PS Ducato 7 ## Übergabe: 10/2021 #####
Extras ab Werk: elektr. Trittstufe, Fahrradträger, DOMETIC FreshJet 2200 OEM Dachklima, Gasflaschenauszug, Truma DuoControl CS, Fernanzeige mit EisEx
Mods: OSRAM NIGHT BREAKER LED (Abblendlicht), Supervolt LiFePO4 100 Ah Aufbau-Batterie, SOG Türvariante, Truma LevelControl, Continental VanContact Camper Ganzjahresreifen, Lüftungsgitter Sitzbanktruhe, Revisionsöffnung Grauwassertank, Bip&Go Transponder, Camperboards, Truma Raumtemperaturfühler eckig Zitat von Christian am 30. August 2024, 12:28 Uhr Toller, ausführlicher Bericht. Großes Kompliment!
Toller, ausführlicher Bericht. Großes Kompliment!
Nur Reisen macht wirklich reicher....CaraCompact 600 MEG/Pepper Peugeot EZ 03/19 Kz.: FB-.... Zitat von Ruba am 30. August 2024, 21:50 Uhr Viele interessante Info‘s. Danke!
Aber, gibt es auch Positives über die Landschaft und unbedingt lohnenswerte Orte zu berichten?
Gruss Urban
Viele interessante Info‘s. Danke!
Aber, gibt es auch Positives über die Landschaft und unbedingt lohnenswerte Orte zu berichten?
Gruss Urban
🌵 Kaktus und uro-frank haben auf diesen Beitrag reagiert. Pepper MEG Mod. 2019 (Peugeot 2.0 HDI 120kW) alle Optionen ab Werk + Booster / Solar / WR / Lithium / Goldschmitt Luftfederung plus diverse Basteleien Zitat von 🌵 Kaktus am 30. August 2024, 22:17 Uhr Hallo Eisvogel, danke für die Mühe die du dir mit diesem Reisebericht gemacht hast. Inhaltlich kann ich dir vollumfänglich zustimmen. Da wir zur Zeit auch UK, Schottland und Irland bereisen. Der Bericht ist sehr realistisch und weder über- noch untertrieben. Wir haben zum dritten, teils auch schon zum vierten Mal beide Länder bereist und sind momentan der Meinung das es Zeit wird sich wieder mal auf andere Reiseziele zu fixieren. Insbesondere immer höher steigenden Kosten einhergehen mit immer mehr Verboten für uns Camper. Seit 2011 hat sich diesbezüglich sehr viel zum Schlächteren entwickelt.
Grüße Thomas
Hallo Eisvogel, danke für die Mühe die du dir mit diesem Reisebericht gemacht hast. Inhaltlich kann ich dir vollumfänglich zustimmen. Da wir zur Zeit auch UK, Schottland und Irland bereisen. Der Bericht ist sehr realistisch und weder über- noch untertrieben. Wir haben zum dritten, teils auch schon zum vierten Mal beide Länder bereist und sind momentan der Meinung das es Zeit wird sich wieder mal auf andere Reiseziele zu fixieren. Insbesondere immer höher steigenden Kosten einhergehen mit immer mehr Verboten für uns Camper. Seit 2011 hat sich diesbezüglich sehr viel zum Schlächteren entwickelt.
Grüße Thomas
MEG (PEPPER) auf Fiat Ducato Baujahr 2019 mit 160PS/ Euro06
Erstzulassung 25.02.2020, Gasflaschenauszug, elektr. Trittstufe, SOG-Anlage, Reifen umgerüstet auf BF Goodrich All Terrain 225/75/16", 115-S
zweites Fenster hinten links, Solaranlage mit drei Modulen je 100Wp, Solarregler Victron Smartsolar 75/15, Sinuswandler Solartronics 1500W mit Vorrangschaltung im gesamten Fahrzeug, Batteriecomputer Votronic LCD100D, 2 Aufbaubetterien BIGAGM 120-100, Umsetzung vieler Umbauten und Tipps auf dem Forum,
drittes Schubfach in der Küche und vieles mehr. Zitat von Eisvogel am 31. August 2024, 8:38 Uhr Danke für Eure Zuschriften erstmal. Erfahrungen über Midges im Westen Schottland und Einkaufen bei Aldi u. Co. wären mir noch eingefallen.
Und ja, viele phantastische Erlebnisse in der Natur und auch mit englischen Gärten sowie historischen Gebäuden, weniger in Städten, haben meine Frau und mich begeistert und neugierig gehalten. Erst am Ende unserer Reise konnten wir dann keine "Castles" mehr sehen und sind deshalb etwas früher zurückgekehrt. Auch mehr als 20.000 Bilder im Rohzustand zeugen davon, dass sich die Reise für uns gelohnt hat.
Ich war seit 1984 nicht mehr auf der britischen Insel und hatte alles anders in Erinnerung. Dieses Land ist positiv und nimmt die Herausforderung des Wandels an, scheint nach vorne zu gehen, zögert nicht. Das hat uns gefallen. Es wurde bei Gesprächen mit Einheimischen aber auch deutlich, dass der Austritt aus der EU für die Menschen ein erst mal negativer wirtschaftlicher Einschnitt ist.
Lernen durch das Verhalten anderer. Mir sind einige Sachen aufgefallen, die wir hier übernehmen könnten, doch das würde zu weit führen. Ich hatte in den ca. 10 Reiseführern, die ich ausgewertet hatte, diese Punkte, die ich beschrieben habe, vermisst, was mir aber vorher zu wissen wichtig gewesen wäre. Also habe ich den Bericht verfasst.
Danke für Eure Zuschriften erstmal. Erfahrungen über Midges im Westen Schottland und Einkaufen bei Aldi u. Co. wären mir noch eingefallen.
Und ja, viele phantastische Erlebnisse in der Natur und auch mit englischen Gärten sowie historischen Gebäuden, weniger in Städten, haben meine Frau und mich begeistert und neugierig gehalten. Erst am Ende unserer Reise konnten wir dann keine "Castles" mehr sehen und sind deshalb etwas früher zurückgekehrt. Auch mehr als 20.000 Bilder im Rohzustand zeugen davon, dass sich die Reise für uns gelohnt hat.
Ich war seit 1984 nicht mehr auf der britischen Insel und hatte alles anders in Erinnerung. Dieses Land ist positiv und nimmt die Herausforderung des Wandels an, scheint nach vorne zu gehen, zögert nicht. Das hat uns gefallen. Es wurde bei Gesprächen mit Einheimischen aber auch deutlich, dass der Austritt aus der EU für die Menschen ein erst mal negativer wirtschaftlicher Einschnitt ist.
Lernen durch das Verhalten anderer. Mir sind einige Sachen aufgefallen, die wir hier übernehmen könnten, doch das würde zu weit führen. Ich hatte in den ca. 10 Reiseführern, die ich ausgewertet hatte, diese Punkte, die ich beschrieben habe, vermisst, was mir aber vorher zu wissen wichtig gewesen wäre. Also habe ich den Bericht verfasst.
Ruba, 🌵 Kaktus und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert. Ruba🌵 KaktusChill-PepperBeBuWe Zitat von benno am 3. September 2024, 11:41 Uhr Hallo,
vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.
Ich selbst war vor 5 Jahren zuletzt in England, Shrewsberry, aber zum arbeiten auf Montage. Kann mich noch errinnern das am Bankomat horrende gebühren verlangt wurden (um die 20 % und höher). Hab damals meine Einkäufe alle mit Karte bezahlt.
Wollte eigentlich irgendwann nochmal mit dem Pepper und meiner Frau dahin, aber wenn ich das hier lese??? Ist eben England und da war schon immer alles anders (und teurer). Mit dem Linksverkehr hatte ich damals kaum Probleme, auch nicht 2008 als ich zum ersten mal London und Liverpool mit Wohnmobil bereist habe.
Auf jeden Fall nochmal Dank für deinen hilfreichen Artikel. Werden uns überlegen ob wir da mal hin fahren. Da ist Frankreich viel einfacher zu bereisen und auch schöner....
Hallo,
vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht.
Ich selbst war vor 5 Jahren zuletzt in England, Shrewsberry, aber zum arbeiten auf Montage. Kann mich noch errinnern das am Bankomat horrende gebühren verlangt wurden (um die 20 % und höher). Hab damals meine Einkäufe alle mit Karte bezahlt.
Wollte eigentlich irgendwann nochmal mit dem Pepper und meiner Frau dahin, aber wenn ich das hier lese??? Ist eben England und da war schon immer alles anders (und teurer). Mit dem Linksverkehr hatte ich damals kaum Probleme, auch nicht 2008 als ich zum ersten mal London und Liverpool mit Wohnmobil bereist habe.
Auf jeden Fall nochmal Dank für deinen hilfreichen Artikel. Werden uns überlegen ob wir da mal hin fahren. Da ist Frankreich viel einfacher zu bereisen und auch schöner....
Willi Weinsberg hat auf diesen Beitrag reagiert. Baujahr 2021 auf Fiat, 140 PS, Klima, 22o Watt Solar über Votronic Laderegler MPP 250, Schaudt Booster Wa 121525, EBL 252
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