Reifendruckkontrolle RDKSZitat von KoiAhnung am 3. November 2024, 16:23 Uhr Hallo,
vielleicht noch ein paar generelle Infos zu den RDKS (englisch TPMS, man stößt häufig auf die Bezeichnung) Systemen.
Es gibt direkte und indirekte Systeme.
A. Das indirekte errechnet einen eventuellen Druckverlust aus der Drehzahl jedes einzelnen Rades (und damit dem Durchmesser des Reifens), welcher sich verändert im Verhältnis zu den übrigen Rädern. Funktioniert im übrigen überraschend gut, gibt natürlich keine Information über den absoluten Luftdruck und Temperatur jedes einzelnen Reifens, da keine Sensoren verbaut sind. Die notwendigen Informationen werden aus dem ABS / ESP System abgegriffen, also quasi kostenneutral bis auf eine einmalige Programmierung der Software des KFZ Herstellers. Dieses System detektiert selbstredend nicht den schleichenden, gleichmäßigen Druckverlust aller 4 Räder gleichzeitig. Fährt man im Vertrauen darauf ohne Luftdruckkontrolle, hat man am Ende der Saison ca. 0,5 Bar weniger in allen vier Rädern. Bei einem normalen Druck von z.B. 2,1 bar wären das nur noch 1,6 bar und damit wesentlich zu wenig für eine schnelle Autobahnfahrt!
B. Das direkte System. In jedem Rad sind separate Sensoren verbaut (relativ teuer und nach ein paar Jahren müssen die ersetzt werden, sobald die Batterie leer ist (diese ist nicht austauschbar)).
Ein wirklich gutes System zeigt auf einem aufrufbaren Bildschirm Luftdruck und Temperatur jedes einzelnen Reifens an, und warnt zusätzlich bei einer programmierbaren Schwelle (findet man aber meist lediglich bei Fahrzeugen der oberen Preisklassen oder Sportwagen).
Bei unserem Fiat Ducato (und seinen Derivaten) ist leider nur eine abgespeckte Version verbaut, lediglich mit einer vorprogrammieren (nicht vom Fahrer frei änderbaren) Warnschwelle ohne Anzeige der Luftdrücke auf einem Display zu jeder Zeit.
(Man kann das etwas umgehen, wenn die tatsächlichen Luftdrücke unter der Warnschwelle liegen, dann bekommt man bei jedem Neustart reihum die Luftdrücke angezeigt, allerdings bekommt man dann keine Warnung mehr, da diese permanent aktiviert ist!)
Bei den genannten Sensoren gibt es zwei Funkfrequenzen (315 und 433 MHz). Universell verwendbare haben mehrheitlich beide Frequenzen intus (passen damit dann auch für gut 98 % der Fahrzeuge, der Reifendienst kann ja auch unmöglich Sensoren aller KFZ Hersteller vorrätig haben!)
Zur Programmierung der Sensoren gibt es mehrere Verfahren:
1. Automatisch - Räder montieren - fahren - kann bis zu 30 - 50 km dauern (funktioniert nicht bei jedem KFZ und dann auch nicht immer)
2. Programmierung (manuell oder automatisch) über ein Diagnosegerät wie z.B. Foxwell NT809TS (ist keine Empfehlung, nur ein Beispiel zum Googeln)
3. Clonen über ein Diagnosegerät (sprich alten Sensor einlesen und dann die Daten auf den neuen übertragen)
4. Clonen über OBD - Schnittstelle (sprich die Daten über die OBD Schnittstelle aus dem Fahrzeug einlesen und dann diese auf den neuen Sensor übertragen)
Für unsere "Fiat" - Fahrzeuge (433 MHz Sensoren) wird die unter 1. und 4. beschriebene Methode empfohlen.
Zwar in Unkenntnis der genauen Fehlermeldung vermute ich bei Deinen Sensoren folgendes:
1. Batterie schwach (bei allen vieren bei einem Alter von 5 Jahren eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich). Die gute Info: Auch die Batteriespannung lässt sich sehr einfach mit einem guten Diagnosegerät (Reifenhändler) auslesen.
2. Die noch in den Sensoren hinterlegten Daten (vom anderen Fahrzeug) stehen einer automatischen Programmierung im Weg, dann hilft Weg 4. oder alternativ 3. von den Sommerrädern clonen! (Achtung, jeder Sensor einzeln und in der richtigen Reihenfolge)
Alles klar, oder alle Klarheiten beseitigt?
Zusatzinfo: Die erwähnten Diagnosegeräte (egal welches Fabrikates) können nur die Sensoren programmieren, leider nicht die Warnschwelle im Basisfahrzeug verändern, sprich der Reifenhändler kann diesbezüglich nicht weiterhelfen, dann muss man zur originären KFZ-Werkstatt, sprich Fiat.
Wie schon einmal erwähnt: Ich halte diesen ganzen RDKS Kram für einen ausgemachten Quatsch (oder auch für ein Wirtschafts - Programm um Umsatz zu generieren), wiegt er den Fahrer in einer pseudo Sicherheit, und ersetzt nicht ein regelmäßige Luftdruckkontrolle in Abhängigkeit von der Beladung als auch der zu fahrenden Geschwindigkeit durchzuführen.
Und vor einem Reifenplatzer warnt das System auch erst, nachdem man am Baum klebt, und den schleichenden Druckverlust (bei dem das System ansprechen würde) sollte ein aufmerksamer Fahrer selbst rechtzeitig am veränderten Fahrverhalten bemerken!
Hallo,
vielleicht noch ein paar generelle Infos zu den RDKS (englisch TPMS, man stößt häufig auf die Bezeichnung) Systemen.
Es gibt direkte und indirekte Systeme.
A. Das indirekte errechnet einen eventuellen Druckverlust aus der Drehzahl jedes einzelnen Rades (und damit dem Durchmesser des Reifens), welcher sich verändert im Verhältnis zu den übrigen Rädern. Funktioniert im übrigen überraschend gut, gibt natürlich keine Information über den absoluten Luftdruck und Temperatur jedes einzelnen Reifens, da keine Sensoren verbaut sind. Die notwendigen Informationen werden aus dem ABS / ESP System abgegriffen, also quasi kostenneutral bis auf eine einmalige Programmierung der Software des KFZ Herstellers. Dieses System detektiert selbstredend nicht den schleichenden, gleichmäßigen Druckverlust aller 4 Räder gleichzeitig. Fährt man im Vertrauen darauf ohne Luftdruckkontrolle, hat man am Ende der Saison ca. 0,5 Bar weniger in allen vier Rädern. Bei einem normalen Druck von z.B. 2,1 bar wären das nur noch 1,6 bar und damit wesentlich zu wenig für eine schnelle Autobahnfahrt!
B. Das direkte System. In jedem Rad sind separate Sensoren verbaut (relativ teuer und nach ein paar Jahren müssen die ersetzt werden, sobald die Batterie leer ist (diese ist nicht austauschbar)).
Ein wirklich gutes System zeigt auf einem aufrufbaren Bildschirm Luftdruck und Temperatur jedes einzelnen Reifens an, und warnt zusätzlich bei einer programmierbaren Schwelle (findet man aber meist lediglich bei Fahrzeugen der oberen Preisklassen oder Sportwagen).
Bei unserem Fiat Ducato (und seinen Derivaten) ist leider nur eine abgespeckte Version verbaut, lediglich mit einer vorprogrammieren (nicht vom Fahrer frei änderbaren) Warnschwelle ohne Anzeige der Luftdrücke auf einem Display zu jeder Zeit.
(Man kann das etwas umgehen, wenn die tatsächlichen Luftdrücke unter der Warnschwelle liegen, dann bekommt man bei jedem Neustart reihum die Luftdrücke angezeigt, allerdings bekommt man dann keine Warnung mehr, da diese permanent aktiviert ist!)
Bei den genannten Sensoren gibt es zwei Funkfrequenzen (315 und 433 MHz). Universell verwendbare haben mehrheitlich beide Frequenzen intus (passen damit dann auch für gut 98 % der Fahrzeuge, der Reifendienst kann ja auch unmöglich Sensoren aller KFZ Hersteller vorrätig haben!)
Zur Programmierung der Sensoren gibt es mehrere Verfahren:
1. Automatisch - Räder montieren - fahren - kann bis zu 30 - 50 km dauern (funktioniert nicht bei jedem KFZ und dann auch nicht immer)
2. Programmierung (manuell oder automatisch) über ein Diagnosegerät wie z.B. Foxwell NT809TS (ist keine Empfehlung, nur ein Beispiel zum Googeln)
3. Clonen über ein Diagnosegerät (sprich alten Sensor einlesen und dann die Daten auf den neuen übertragen)
4. Clonen über OBD - Schnittstelle (sprich die Daten über die OBD Schnittstelle aus dem Fahrzeug einlesen und dann diese auf den neuen Sensor übertragen)
Für unsere "Fiat" - Fahrzeuge (433 MHz Sensoren) wird die unter 1. und 4. beschriebene Methode empfohlen.
Zwar in Unkenntnis der genauen Fehlermeldung vermute ich bei Deinen Sensoren folgendes:
1. Batterie schwach (bei allen vieren bei einem Alter von 5 Jahren eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich). Die gute Info: Auch die Batteriespannung lässt sich sehr einfach mit einem guten Diagnosegerät (Reifenhändler) auslesen.
2. Die noch in den Sensoren hinterlegten Daten (vom anderen Fahrzeug) stehen einer automatischen Programmierung im Weg, dann hilft Weg 4. oder alternativ 3. von den Sommerrädern clonen! (Achtung, jeder Sensor einzeln und in der richtigen Reihenfolge)
Alles klar, oder alle Klarheiten beseitigt?
Zusatzinfo: Die erwähnten Diagnosegeräte (egal welches Fabrikates) können nur die Sensoren programmieren, leider nicht die Warnschwelle im Basisfahrzeug verändern, sprich der Reifenhändler kann diesbezüglich nicht weiterhelfen, dann muss man zur originären KFZ-Werkstatt, sprich Fiat.
Wie schon einmal erwähnt: Ich halte diesen ganzen RDKS Kram für einen ausgemachten Quatsch (oder auch für ein Wirtschafts - Programm um Umsatz zu generieren), wiegt er den Fahrer in einer pseudo Sicherheit, und ersetzt nicht ein regelmäßige Luftdruckkontrolle in Abhängigkeit von der Beladung als auch der zu fahrenden Geschwindigkeit durchzuführen.
Und vor einem Reifenplatzer warnt das System auch erst, nachdem man am Baum klebt, und den schleichenden Druckverlust (bei dem das System ansprechen würde) sollte ein aufmerksamer Fahrer selbst rechtzeitig am veränderten Fahrverhalten bemerken!
anerja, 🌵 Kaktus und Pepsi haben auf diesen Beitrag reagiert. Pepper, 04/2020, 165 PS
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