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Einbau Ective SI 15 Wechselrichter

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So gern ich die ECTIVE WR bei meinen Kunden einbaue, so dürftig ist die Bedienanleitung dieses Geräts! Leider!

Also der Reihe nach:

Der Pepper hat keine Verbindung der Pluspole - weder von der  Aufbau- , noch von der Starterbatterie - mit der Karosserie. Hingegen sind beide Minuspole über das Chassis im Basisfahrzeug und über die Minusanschlüsse am EBL miteinander verbunden.

Der Schutzleiter zum Potentialausgleich ist an der dafür vorgesehenen Schraubverbindung des  WR in 4mm² mit dem Chassis leitfähig zu verbinden.  Warum? Im Falle eine massiven Gehäuseschlusses  an einem Gerät der Schutzklasse I würde der daraus resultierende Kurzschlusstrom über den Schutzleiter dieses Geräts zu einer Überlastung des WR führen, der daraufhin abschaltet und nicht wieder von alleine anläuft. Das ist die geringstmögliche der Schutzmaßnahmen.

Die 2. - viel wichtigere Schutzmaßnahme ist die bereitgestellte Netzform als IT-Netz.  Hier gibt es keine galvanische Verbindung zwischen den 2 potentialführenden Leitern und dem Schutzleiter. Man könnte, jeweils einen der Leiter blank anfassen und bekäme keinen Stromschlag. Zwischen diesen beiden Leitern liegt ein Potential von 230V an und gegen den Schutzleiter jeweils ca. 110-120V.

Diese Netzform ist eigentlich äußerst sicher, solange nur jeweils ein einzelner Isolationsfehler auftritt. Erst ein gleichzeitig zweiter Isolationsfehler könnte zu einer gefährlichen Situation führen. Solange nur die Steckdosen  am WR genutzt werden, ist dies die mit Abstand sicherste Betriebsweise. Ganz ganz streng genommen, dürfte es am WR sogar nur eine einzige Schukodose geben, aber na gut - da wird's haarspalterisch.

Man geht bei der Risikobetrachtung davon aus Geräte, die dort angeschlossen werden, in sicherem Zustand verwendet werden, also Leitungen sichtgeprüft, äußerlich unversehrt, usw.

Jetzt kommen wir zum großen ABER und der Crux, dass keine Norm das so richtig im Womo abdeckt.

Ein IT-Netz, das eine verdeckte, verzweigte Installation versorgt, muss isolationsüberwacht sein. Und darf eine bestimmte topografische Ausdehnung aufgrund kapazitiver Ableitströme nicht überschreiten. Letzteres trifft im Womo zwar nicht zu, aber die Situation mit der verdeckten Installation schon.

Hier bliebe nur die extrem teure Isolationsüberwachung oder aber der Einsatz eines TN-S-Netzes, welches auf Fehlerströme überwacht wird, so wie es in normalen Hausinstallationen mittels FI (RCD) der Fall ist.

Um die Netzform zu wandeln wird einer der beiden stromführenden Leiter auf das selbe Potential, wie der Schutzleiter gebracht, indem er mit dem Schutzleiter verbunden wird.

Das ist zwar stromtechnisch nicht dasselbe, wie der Sternpunkt in einem Drehstromgenerator, aber man kan diese Verbindung als gezielt herbeigeführten robusten ersten Isolationsfehler betrachten. Ein dahinter installierter RCD, der ja nichts anderes als ein Summenstromwächter ist, wird nun einen möglichen Isolationsfehler auf dem potentialführenden Leiter (nunmehr 230V gegen den Schutzleiter) detektieren und ab dem maximal zulässigen Strom von i.d.R. <30mA den Stromkreis unterbrechen.

Genau so macht es VOTRONIC mit seinen WR auch.

Ich habe diese Installation mit einem VDE-Testgerät in allen Versionen getestet und die Abschaltkriterien, wie Strom, Zeit und max. zulässige Berührspannung wurden in allen Varianten eingehalten.

Woran sich viele "Laien" mit Teilwissen stören, sind dann oft Begriffe, wie "Erdung", "Neutralleiter", usw. die es so in der Konstellation nicht geben kann.

Es ist aber letztlich ausschlaggebend, ob es unterm Strich den gewünschten Schutz liefert und das tut es per durchgeführter Prüfung nachgewiesenermaßen.

Jedoch halte ich ein IT-Netz im Womo bei einer sauber gemachten Installation für mindestens ebenbürtig. Das muss aber jeder für sich selber entscheiden.

 

Rittersaal, Willi Weinsberg und 10 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
RittersaalWilli WeinsbergLSNMwonderfulpimientaMichael_RSteffi & ThomasChill-PepperPepperBoxMatthiaslifepepperPolyglott
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Solar: 340 Wp, Booster 30A, 200Ah LiFePO4 - aus eigener Fertigung.
Nie mehr Landstrom gebraucht!
Bei Anfragen zu Umrüstungen und Erweiterungen rund ums Womo bitte einfach PN an: bora33

Hallo Bora,

allerbesten Dank, mit solchen fundierten und informativen Beiträgen kann man wirklich etwas anfangen und entscheiden was man macht, bzw. machen lässt!

Und da das beim Pepper auf MB Basis mit dem Aufbau-Akku in der Heckgarage, nicht gerade die idealen Verhältnisse sind, um die Kaffeemaschine oder den Föhn direkt in die WR-Steckdose einzustecken, werde ich, denke ich, dann doch gleich die Lösung mit einer NVS und RCD installieren lassen.

Schade, dass Du so weit weg sitzt Bora, sonst hättest Du einen Kunden gewonnen!

Tom

CaraCompact MB 640 MEG, BJ 2023, 170 PS Mercedes - Umbauten: Duo Control, 2x11kg LPG Travelmate, SOG, Oyster Connect, 300 Ah Saftkiste, Victron 50 A Ladegerät, Dometic FJX7 2200, 2000 W Solartronic Wechselrichter, Oryx Hörner und Night Breaker

Wo wohnst du denn?

Den MB Umbau mit Batterie und WR im Heck habe ich schon mehrfach gemacht.

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Im Düsseldorfer Speckgürtel, weit weit weg von meiner bayrischen Heimat ...

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Man könnte sich durchaus in der Mitte treffen. Spessart / Taunus ist ja auch schön. Ich mach das mittlerweile per mobiler Werkstatt

LSNM hat auf diesen Beitrag reagiert.
LSNM
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Ich würde gerne den Ective SI 15  oder SI25 einbauen...und ja ich weiß in etwa was ich mache (Dipl-Ing für Elektrotechnik, allerdings über 30 Jahre eher im unter 5V / über 4GHz Bereich zugange 😉 . Wir werden/wollen keine NVS einbauen sondern nur 2 Steckdosen die wir exklusiv und ohne weitere Mehrfachsteckdosen über den WR betreiben können. Wenn der Wechselrichter nur eine Steckdose hätte (wie das bei den meisten anderen Wechselrichtern der Fall ist), müßte eben wie von @bora33 beschrieben eine IT nach TN Netz Wandlung und RCD eingebaut werden. Soweit so klar. Kann mir jemand mit Sicherheit sagen, wie sich die beiden werkseitig verbauten Steckdosen der Ective SI15/25 stromtechnisch verhalten? Sind das 2 separate IT Netze und es ist keine weitere Absicherung notwendig, außer dem Gehäuse nach Erde/Karosserie Erdungskabel?

Und warum bietet Ective als einziger (?) Anbieter 2 plus/minus Klemmen an? Nur um den Kabelquerschnitt zu verringern oder gibt es andere Gründe die sich mir nicht erschließen wollen?

Gruß Jürgen

Grüße Jürgen

Die 2 Steckdosen am SI 15 sind intern parallel geschaltet.

Wenn hinter dem Wechselrichter eine Wandlung von einem IT-Netz zu einem TN-Netz vorgenommen werden soll, betrifft das auch die 2. Dose. Allerdings ist diese dann nicht vom dahinter eingebauten RCD geschützt.

Die 2 Paar 12V Klemmen sind intern mit einer massiven Kupferschiene verbunden.

Ich verwende grundsätzlich nur immer ein Paar und nutze die freien dann als Anschluss für die Leitungen zum EBL. Dann hab man an den Batteriepolen nicht so einen Aufbau mit einer Unzahl an Kabelabgängen.

Michael_R und xuxuron haben auf diesen Beitrag reagiert.
Michael_Rxuxuron
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Moin Jürgen,

noch eine zusätzliche Erläuterung:

Wenn nur die beiden Steckdosen am WR benutzt werden (besser gesagt: laut VDE ist m.W. nur gleichzeitige Nutzung EINES Gerätes erlaubt) und diese Stromkreise, wie von Dir genannt, auch nicht verteilt werden, benötigst Du keinen RCD! Dann ist kein TN-Netz notwendig; das IT-Netz ist dann sogar sicherer als die TN-Netzform.

Lediglich eine Verbindung zum Potentialausgleich ("Masse Karosserie" u.a.) ist wichtig und Vorschrift. ABER: Hier handelt es sich nicht um eine Erdung, das ist falsch ausgedrückt und zudem (fachtechnisch) etwas ganz anderes. Eine Erdung ist eine weitere, zusätzliche "Maßnahme", die entsteht  am Potentialausgleich (hier: vom Wohnmobil) und  i.d. Regel (kein MUSS!) automatisch mit Verbindung des externen Stromnetzes (Einspeisung über Steckdose 230V mittels Kontakt PE).

xuxuron hat auf diesen Beitrag reagiert.
xuxuron
Gruß Helge - PEPPER MG600 130PS BJ.03/2017 Peugeot, LiYFePO4(160Ah), Solar200W, AHK, Ersatzrad, hyd.Hubstützen, Fahrradträger, Luftfederg.hi, Auflastg. 3,85To

ok soweit verstanden. Eine weitere Erdung von der Karosserie nach 'echter' Erde ist dann zumindest nicht schädlich, richtig? ich rede hier von Hubstützen die bei Gebrauch ja tatsächlich die Karosserie auf Erde legen.

Grüße Jürgen
Zitat von xuxuron am 26. August 2024, 18:18 Uhr

Eine weitere Erdung von der Karosserie nach 'echter' Erde ist dann zumindest nicht schädlich, richtig? ich rede hier von Hubstützen die bei Gebrauch ja tatsächlich die Karosserie auf Erde legen.

Fachtechnisch ist das keine Erdung - wenn auch eine gewisse Verbindung zur Erde vorhanden sein könnte. Diese Erdung ist stark abhängig von der Beschaffenheit zum Erdreich, bei Trockenheit ist eine gute Leitfähigkeit sicherlich nicht der Fall, und auch auf Wiese selten ausreichend. Tatsächlich könnte eine schlechte Erdung sogar Nachteile haben, nicht nur z.B. bei Blitzeinschlag, sowohl direkt als auch indirekt. Dito auch beim WR-Betrieb mit TN-Netzform, wenn bei Isolationsfehler die Fehlströme nicht über den RCD erfassst werden können (Beispiel: man greift erst an N und dann an L, RCD löst nicht aus!) Ist jedoch der Potentialausgleich ordentlich im WoMo gemacht, sind gefährliche Spannungsunterschiede praktisch ausgeschlossen. Die Hubstützen sollten im PA eingebunden sein, und zwar durch Karosserieverbindung.

xuxuron hat auf diesen Beitrag reagiert.
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